In der 13. Museumsnacht Koblenz arbeite ich mit bildenden Künstlern, Tänzern, Musikern und Schauspielern zusammen und zeige ihre Interpretationen und Arbeiten zum Jahresthema der Galerie Krüger – Menschenrechte und Inklusion.
AUSSTELLUNG 13. Museumsnacht Koblenz
Sex Sells | Barbara Remus
In ihren Objekten beschäftigt sich Barbara Remus mit gesellschaftlichen Normen und Diktaten wie dem Schönheits- und Jugendwahn. Diese direkten Gegensätze von Inklusion greift die Kölner Künstlerin in der allseits bekannten Marketingstrategie „Sex sells“ auf und verarbeitet spielerisch, ironisch und vielschichtig die auf Plastiktüten aufgedruckten Botschaften der Werbeindustrie.
...und das Beste sind wir!? | Alexander Dörr
Der Bonner Künstler ist ein kritischer Beobachter, der die Gesellschaft ungeschönt malt wie sie ist. Seine zeitgenössischen, expressiven Werke sind Reflexionen unserer Gegenwart und provozieren mit Texten wie:
Die Verpackung macht’s. Wildes Leben. Jungbrunnen. Facebook. Menschenhaufen.
Unterschiedliche Bildinhalte werden mit den stilistischen Mitteln der Moderne zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. Um seine subjektiven Empfindungen zum Ausdruck bringen zu können, distanziert sich Dörr durch seine Farb- und Formgebungen bewusst von der realen Erscheinung. Alexander Dörr ist ein Opportunist gegen die offizielle Kunstpolitik. Er kämpft gegen etablierte Strukturen, gegen die Bedenkenträger, um neuen Strategien einen Weg zu bahnen. In der 13. Museumsnacht Koblenz zeigt die Galerie Krüger seine surrealen Montagen.
Kontingenz | Joachim Klauer
Joachim Klauer ist behindert und Künstler. Auf beide Bestimmungen legt er im Gespräch großen Wert. Seit seinem schweren Autounfall ist er im Gebrauch seiner Arme deutlich beschränkt ist. Die Hände des Künstlers und seine Finger sind vollkommen taub, malen kann er nur mit Hilfe einer speziellen Apparatur. Die Arbeiten des Westerwälders sind (auch) festgehaltene und objektivierte Selbstverständigungsprozesse, deren Relevanz und Gültigkeit über das reine, subjektive Erleben und Erleiden, weit hinausgeht.
Klauers Visionen sind oft verzweifelt – vor allem in seiner Darstellung der menschlichen Sexualität – aber niemals resignativ. Die künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung, dem Leiden weist dabei weit über die, für Nichtbehinderte gängigen Klischees des betroffen seins, Bedauerns und des Mitleidens hinaus.
Im Zentrum seiner Visionen steht das Sexuelle, mehr noch als sonst Drohung, böses Geheimnis und doch immer aber auch Lockung, Versprechen, wuchernd und Blüten treibender Lebenskern.
THEATER in der 13. Museumsnacht Koblenz
Die Antiquitäten – Seniorentheater der VHS Koblenz
Das seit 1990 bestehende Wandertheater spielt in Koblenz und Umgebung und auch über die Landesgrenzen hinaus, nicht nur heiter-besinnlich, sondern auch kess-bissige Szenen, dem Leben abgeschaut. Die Amateur-Schauspieler, Senioren zum Teil weit über 80 Jahre alt, spielen engagiert für junges und altes Publikum. In der Langen Nacht der Museen zeigen sie zwei Szenen, die in direktem Zusammenhang mit den Themen der anderen Mitwirkenden stehen. Isolation im Alter, fehlende Liebe, mangelnde Inklusion. Zwei kurze Darbietungen mit nachhaltiger Wirkung machen nachdenklich und zeigen die hohe schauspielerische Leistung, Engagement und das Können, mit dem die ,Alten’ ihr Publikum begeistern.
PERFORMANCE
Ensemble BewegGrund Trier – ,dorf int‘l
In ihrer Tanzschule unterrichtet Maja Hehlen DanceAbility – Tanz für Menschen mit und ohne Behinderung. DanceAbility ist eine Tanzmethode, um Bewegung und Tanz für Menschen mit oder ohne Behinderung zu erforschen und sich dadurch individuell, in Beziehung und in der Gemeinschaft, zu stärken und weiter zu entwickeln. Durch das gemeinsame Moment des Kontaktes entsteht ein Tanz, bei dem Menschen mit einer unterschiedlichen Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten eine gemeinsame Basis künstlerischen Ausdrucks entdecken.
DanceAbility wurde in den USA in den 80er Jahren begründet und hat seither den inklusiven Tanz weltweit maßgeblich mitbestimmt.
Ensemble BewegGrund Trier, Tanzperformance dorf int’l
Maja Hehlen und Anne Chérel (Rollstuhlfahrerin) zeigen Sequenzen aus der neuen Tanz-Performance „dorf int‘l“ (Dorf international). Die Performance wird durch eine Videoshow begleitet.? Die gesamte Performance zeigt die 14-köpfige Gruppe am 13.9. und 14.9.2013 zur Première in der Tufa in Trier
MUSIK
MY RoCK KiNG RiCo
ist die Rock-Band von Maria Grünewald (eine Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung in Wittlich). Die Band wurde 2012 gegründet und setzt sich aus Menschen mit und ohne Behinderung zusammen: Sandra Baron (Gesang), Simone Eberhard (Gesang), Udo Bohn (Gesang), Patrick Fett (Gesang), Franz-Josef Ostermann (E-Gitarre), Jörg Bohn (Schlagzeug) und Friedrich Pfitzmann (Bass). Die sieben Musiker sammelten bereits vorher in anderen Combos ihre Erfahrungen, aus diesem Grund ist ‚My Rock King Rico’ keine integrative, sondern eine inklusive Band. Sie schreiben und komponieren ihre Deutsch-Rock-Songs selbst. In den zehn Liedern geht es um Liebe (Wohin die Liebe geht) und um Alltagserlebnisse (Stadtleben).
PROGRAMM
19.00 Uhr Die Antiquitäten“ „Der Blumenstrauss“
19.30 Uhr Ensemble BewegGrund Trier Dance Performance „dorf int(ernational)“
20.00 Uhr Die Antiquitäten“ „Wohin mit Mutti?“
20.30 Uhr Ensemble BewegGrund Trier Dance Performance „dorf int(ernational)“
21.00 Uhr Die Antiquitäten“ „Der Blumenstrauss“
21.30 Uhr Ensemble BewegGrund Trier Dance Performance „dorf int(ernational
22.00 – 23.00 Uhr MY ROCK KiNG RiCO“, die inklusive Rock-Band
23.00 – 1.00 Uhr Late-Night-Barbeque“ mit wilden Leckereien vom Grill
19.00 – 1.00 Uhr MISTER DANGEROUS RIESLING Weinbar Gerlachs Mühle, Kobern-Gondorf >> SPECIAL: der fruchtig-frische ,All-Inclusive-Summer-Cocktail’<<