Hero image: 10 Jahre Galerie Krüger mit Ensemble BewegGrund Trier | Gallery Project ,eyes wide open‘, Tanzflashmob Museumsnacht Koblenz
➽ Katalog eyes wide open, Heike Krüger
Mit der Eröffnung der Ausstellung eyes wide open in der Museumsnacht Koblenz am 03. September 2016 besteht die Galerie Krüger 10 Jahre.
Seit Gründung der Galerie Krüger wächst mein Engagement für die Menschen, ihren universellen Rechten und für unserer Umwelt und Natur. Ich arbeite inklusiv und mit Künstlern aus allen Kulturbereichen.
Für mich sind Künstler die Seismografen der Gesellschaft und dokumentieren mit ihrem Schaffen selbst kaum wahrnehmbare Veränderungen. Mein Credo ist: Kunst muss sich einmischen und Stellung beziehen! Dies erscheint mir so wichtig wie nie zuvor. Deshalb haben meine Veranstaltungen und Aktionen immer einen politischen Anspruch.
eyes wide open Kunstprojekt 2016 – 2017
Wachsam beobachten wir das Zeitgeschehen und halten unseren Blick weit offen.
Die mitwirkenden Künstler beziehen Stellung gegen Terror und Gewalt, gegen Ungerechtigkeiten und gegen die Zerstörung unserer Umwelt. Ihr künstlerisches Engagement gilt der Liebe, dem Mitempfinden, der Menschlichkeit und der Solidarität.

eyes wide open – 10 Jahre Galerie Krüger
Die Ausstellungen zum Projektjahr
Neun Künstler zeigen von September 2016 bis September 2017 ihre Installationen zum Thema.
Im Verlauf des Jahres finden in der Galerie viele Ausstellungen und Veranstaltungen wie Actionpainting, Fotografie, Illustration, Malerei, Bildhauerei, zeitgenössischer Tanz und Konzerte statt.
Lyrics & Jazz
Ute Bernhard, Painting
September – 28. Oktober 2016
Lyrics, Performance, Dancefloor – mit Ute Bernhard und DJ-Doc
Vernissage: 30.09.2016, 19 h und am 14.10.2016, 19 h
Die Koblenzer Künstlerin präsentiert eine neue Serie von Leinwandarbeiten, die das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit DJ DOC sind. Auf improvisierende Weise reagiert sie mit malerischen Mitteln frei auf Jazzmusik, die ihrerseits von DJ DOC speziell ausgesucht wurde – seine Antwort auf eine Reihe von Gedichten Ute Bernhard‘s.
Die Malerei ist aus diesem Cross Over und Ineinanderwirken zu verstehen. Jedes Einzelbild ist einem dieser Musikstücke zugeordnet. Die Malerei ist frisch-aktuell, in zumeist schmalen Hochformaten gehalten. DJ DOC‘s credo: Eyes wide open, Ears to top even so.

Fiction is Real
Eva Krembel, Photoart
04. November – 02. Dezember 2016
Lesung: Sarah Ulrich, Vernissage: 04.11.2016, 19.00 Uhr
„Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler. Sie treten auf und gehen wieder ab, ein Leben lang spielt jeder manche Rolle.“ (William Shakespeare) Theater also.
Die in Essen lebende Fotokünstlerin zeigt uns in ihren großformatigen Masken-Arbeiten künstliche Welten – künstliche Prominenz – eine Inszenierung, die nach Wirklichkeit aussieht und dennoch leer ist. Aber wie viel Theater und wie viel Realität benötigen wir? Bauen wir uns ein Paralleluniversum mit unserem eigenen Double?
Eva Krembels Inszenierung verweist uns auf das Fehlen einer Realität. Schnell wird klar, dass das Tragen der Masken nur eine künstliche Produktion von Prominenz ist. Wer hinter die Maske schaut um dort die Wahrheit zu finden, läuft Gefahr, ins Leere zu schauen. Unsere eigene Individualität gleitet uns aus den Händen. Wir strengen uns nicht mehr an, einzigartig zu werden, wenn es doch so verlockend ist, die Nische zwischen Fiktion und Realität zu bewohnen – das Leben hinter der Maske zu führen.

Meine beiden Schwestern | eyes wide open
Heike Krüger, Painting
09. Dezember 2016 – 06. Januar 2017, Vernissage: 09.12.2016, 19.00 Uhr
Tanz: BewegGrund Trier
eine weitere Performance ist Ende Januar 2017 geplant
Für meine großen Bildformate verwende ich meist Holz als Bildträger und nehme, bevor ich den Holzschnitt koloriere, Holzschnitte ab. Gedruckt werden ein oder mehrere Abzüge der gesamten Bildfläche bzw. von Details. Der kolorierte Holzschnitt ist dabei das Masterwork.
In der Ausstellung zeige ich meine Protagonisten: GRRL-Sisters, Komplizinen, Leidens- oder auch Lustgefährtinnen. In Sperrholz schneide ich Stellvertreterinnen derer, die noch immer auf die Verwirklichung der verbrieften Rechte für Mädchen und Frauen hoffen müssen. Die Welt wird täglich kleiner, und wir spüren deutlich, wie sehr die Dinge miteinander verschränkt sind. Aber in dieser Welt gibt es Dinge, die unerträglich sind. Wer sie sehen will, muss genau hinsehen – eyes wide open!

Peter in the Clouds
Peter Hoffmann, Illustration
03. Februar – 03. März 2017
Vernissage: 03.02. 2017, 19 Uhr
Auf der Grenze zwischen abstrakten und darstellenden Formen zeigen die zentralen Bilder der Ausstellung von Peter Hoffmann hauptsächlich Wolken. Als Sinnbilder für den verlorenen Horizont, der unsere (urbane) Lebensweise bestimmt, erinnern die großformatigen Zeichnungen an den kontinuierlichen Fluss und die Impermanenz aller Dinge.
Der Kölner Künstler führt durch die Ausstellung. Der Besucher erfährt etwas über Alejandro Jodorowsky, Timothy Leary und japanische Ästhetik (deren Einflüsse in den Bildern deutlich zu erkennen sind, neben der skandinavischen Landschaft). Besucher erhalten an diesem Tag ein Exemplar der eigens für diese Ausstellung erstellten, vom Künstler signierten Heftedition mit Bildern und Texten von Peter Hoffmann.

Cinema Paradiso
Martin Krammer, Sculptor
10. März 2017 – 07. April 2017
Programm: in Planung, Vernissage: 10.03.2017, 19.00 Uhr
Diese Serie des östereichischen Künstlers befasst sich mit Projektion. Wen sehen wir, wenn wir jemanden sehen? Krammer fragt: Ist Projektion immer kongruent mit Selbstbild?
Was ist real? Die Oberfläche oder das Innere? Passt es immer zusammen? Authentisch
oder nicht, es scheint, dass es nicht deckungsgleich ist. Obwohl jede der Skulpturen dreidimensional ist, sind sie sehr flach – wie Bildschirme – und haben dabei zwei autonome Elemente. Erstens die geschnitzten Porträts der Darsteller des Films ,Cinema Paradiso‘, die frenetische Liebesgeschichte für ein Kino. Zweitens die projizierten Gesichter der Filmstills von diesem Film auf der Oberfläche der geschnitzten Porträts – in Aquarell-Technik ausgeführt.
Diese beiden Teile scheinen eine magnetische Anziehungskraft zu haben, denn sie stimmen nicht überein, aber versuchen, einander zu finden.

Hoponhopoff
Nina Maron, Painting
21. April – 19. Mai 2017
Programm: in Planung, Vernissage: 21.04.2017, 19.00 Uhr
Hop on hop off versucht eine Zusammenführung unterschiedlicher gesellschaftlicher Zusammenhänge zu thematisieren und sie auf einem Bild zu vereinen. Politische Motivationen, historische Gegebenheiten, Personen im öffentlichen Raum werden zu einander bzw. aneinander herangeführt, auf einem Bild präsentiert. Ein Denkanstoß von Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Vereinigung. Es geht um Grenzüberschreitung, Utopien und Dinge, die sich in den Köpfen der Menschen abspielen könnten. Die Anhäufung von fiktiven Zufällen, die Vermengung von Fiktion und Realität. Gesichter die man kennt bzw. kennen lernen kann. Fiktion erzeugt eine eigene Welt, die sogenannte „fiktive Welt“.
Die Frage die sich stellt ist folgende: gibt es eine objektive Wahrheit? Nach Nina Maron‘s
Überzeugung nicht, denn: „Wir können nur von einer subjektiven Wahrheit sprechen!“

Schöne Aussichten
Patricia Hell, Painting
Mai – 23. Juni 2017
Vernissage: 26.05.2017, 19.00 Uhr
Die Zeichnungen und Gemälde der Mainzer Künstlerin zeigen Landschaften, Figuren und Szenen, die sich sowohl in der Realität als auch in einem imaginären Raum abzuspielen scheinen. Symbolhafte Naturdarstellungen von Seelandschaften und Bergen korrespondieren mit städtischen Alltagsszenen, deren Akteure sich anonym durch Raum und Zeit bewegen.
Die Farbe Blau zieht sich durch viele Arbeiten von Patricia Hell. Bezüge zum Symbol der ,blauen Blume‘ der Romantik sind durchaus beabsichtigt, verbinden sich doch in der ,blauen Blume‘ Natur, Mensch und Geist. Der Ausstellungstitel ,Schöne Aussichten‘ steht für Raum und Zeit, für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Snice
David Jäger a.k.a. 1,99, Illustration
30. Juni – 28. Juli 2017
Vernissage: 30.06. 2017, 19.00 Uhr
Eyes wide open, ungläubiges Staunen
Keine Kritik, in der Menge kein raunen
Ein leerer Blick, update nur viral
Spacelook und Glitter, Vielfalt optional
Medienwahn ganz normal und zum Glück
Konsumismus on top, der Mensch ist entzückt
Die Stelle verrückt, das Ich in der Luft
Der Urtyp des Selbst liegt verscharrt in der Gruft
Den Laptop das Smartphone fest in der Hand
Selbstständiges Denken ins Exil verbannt
Die Luft riecht verbrannt, doch alle sind heiß
Auf den neusten Hut, die Ressourcen, den Preis
Der Schweiß unserer Arbeit, verpufft für das Haben
Das Sein wird verkannt, verliert seinen Rahmen
Die Raben sind Satt, das ganz große Fressen
Mensch wird Maschine, ist ganz drauf versessen

Spurensicherung
Ute Krautkremern, Sculptor
ab September 2017
In der Arbeitsserie „Spurensicherung“ beschäftigt sich Ute Krautkremer mit der Konservierung und Verarbeitung von Zeitspuren, die Verfall und Auflösung beinhalten. Die Künstlerin arbeitet mit Formen und Strukturen aus ihrem unmittelbaren Umfeld und mit Fundstücken, die sie gezielt an „Erinnerungsorten“ sammlt, um sie in neue inhaltliche und ästhetische Zusammenhänge zu bringen.
Für das Projekt eyes wide open bearbeitet sie in der aktuellen Serie „Spurensicherung – Baum“ Baumfragmente, abgeschlagene Baumstämme, Äste, Zweige oder Baumscheiben. Sie machen Spuren des menschlichen Eingriffs in die Natur sichtbar, aber auch den natürlichen Prozess des Vergehens. Die Baumfragmente stehen einerseits konkret für ein Stück Wald, Natur oder auch Abholzung, andererseits sind sie als abstrakte eigenständige Formen zu verstehen.
Die Baumstücke aus der Installation „Mamas Nussbaum“ stammen von einem persönlichen Erinnerungsort. Die frei im Raum installierte Papierarbeit täuscht durch ihre scheinbare Echtheit vor, dass das Ausgangsobjekt noch real vorhanden und zu erkennen ist. Jedoch sind nur Hüllen, Hohlräume zu sehen, die Fragilität und Hinfälligkeit suggerieren. Der Ausstellungsort wird neu definiert und verwandelt, er selbst wird zum „Erinnerungsraum“.
Die Wandinstallation „Baumtrophäen“ mit Abformungen banaler Relikte, die in jedem Wald zu finden sind, wird durch das Arrangement an der Wand und ihre rot-schwarze Farbigkeit mit neuer Bedeutung aufgeladen
